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Baubiologie - was genau ist das?

Die Baubiologie allgemein

Der Begriff „Baubiologie“ bedarf in Österreich immer noch ein wenig an zusätzlicher Erklärung. Bau bio – logisch! Es ist doch wirklich logisch, mit gesunden Natur-Materialien biologisch zu bauen und sich damit langfristig zu umgeben.

Das Wort Baubiologie besteht aus den 3 Teilen

  • Bau: Haus, Haut, Heim, Wohnung, Geborgenheit
  • Bios: Leben, Lebenskraft, belebte Welt
  • Logos: Wort, Schöpfung, Weltordnung, Einheit.

Es sind die ganzheitlichen Beziehungen zwischen den Menschen und ihrer Wohn- und Arbeitsumgebung, welche bei der Baubiologie im Fokus stehen.

ZEIGE MIR WIE DU BAUST UND ICH SAGE DIR, WER DU BIST. (Christian Morgenstern)

Die Baubiologie basiert auf folgenden 3 Säulen

  • Gesundheit
  • Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch, ökonomisch)
  • Gestaltung.

Mit Themen wie dem „Schaffen von Ordnung und Harmonie in unserer nächsten Umwelt“ oder generell dem „Herstellen eines Gleichgewichtes zwischen Natur, Mensch und gebauter Zivilisation“ deckt sie einen sehr breiten Bereich und viele wichtige Aspekte unseres Lebens ab. Gerade die Nachhaltigkeit ist ja ein sehr wesentliches und präsentes Thema unserer Zeit. Sie spielt eine Rolle bei der Baustoffauswahl, der Haustechnik (zB Erneuerbare Energien, Wassernutzung), aber genauso bei der Lage des Grundstückes (Infrastruktur, Geschäfte, Schulen, öffentlicher Verkehr).
Ein Haus soll ja letztendlich auch kein Zwischenlager für später teuer zu entsorgenden Müll sein, dessen Schadstoffe im schlimmsten Fall auch noch die Gesundheit gefährden und unser Immunsystem zusätzlich belasten.

Das Ziel der Baubiologie ist ein gesundes, möglichst naturnahes, nachhaltiges und zugleich schön gestaltetes Wohn- und Arbeitsumfeld.

Der Standard der baubiologischen Messtechnik (SBM)

Als Arbeits- und  Bewertungsgrundlage für eine ganzheitliche, baubiologische Betrachtung wurde der Standard der baubiologischen Messtechnik (SBM) definiert. Die Punkte des SBM beschreiben biologisch kritische Umwelteinflüsse in Innenräumen.
Es handelt sich dabei um eine Übersicht an physikalischen, chemischen, biologischen und raumklimatischen Risikofaktoren. Diese werden in Schlaf- und Wohnräumen aber auch an Arbeitsplätzen und Grundstücken untersucht, gemessen, ausgewertet und protokolliert.

Im Falle von Auffälligkeiten gibt es Sanierungsempfehlungen um – im individuell machbaren Rahmen – biologisch kritische Umwelteinflüsse zu reduzieren und zu vermeiden. Es soll letztendlich ein gesundes, naturnahes und möglichst unbelastetes Lebensumfeld geschaffen werden.

Für die Beurteilung von Messwerten an den besonders wichtigen Schlafbereichen gibt es definierte, baubiologische Richtwerte. Neben vorhandenen gesetzlichen Grenzwerten sind diese Richtwerte wesentlich strenger und sie sind dem Vorsorgeprinzip geschuldet.

Was macht der Vitalingenieur Ernst Prötsch, Baubiologe BBI/IBN?

Als zertifizierter Baubiologe des österreichischen baubiologischen Instituts (BBI) bzw. des Deutschen Instituts für Baubiologie und Nachhaltigkeit (IBN) berate ich in allen baubiologischen Themenbereichen. Aufgrund des enormen Themenumfangs der Baubiologie bedarf es und gibt es Experten für unterschiedliche Fachbereiche.

So liegt der Schwerpunkt meines Ingenieurbüros in der Beratung, Analyse bzw. Messung physikalischer Risikofaktoren, wie elektrischer und magnetischer Gleich- und Wechselfelder, sowie hochfrequenter elektromagnetischer Wellen, die allesamt in unseren Räumen auf uns Menschen einwirken.

Eine 3-dimensionale Messung und graphische Visualisierung der Messergebnisse eines Wohn- oder Arbeitsplatzes macht die vorhandenen Felder sichtbar und ermöglicht weitere Schritte. Je nach Ergebnis der Messungen gibt es entsprechende Maßnahmen bzw. Abhilfe-und Sanierungsempfehlungen. Der Idealfall ist natürlich bereits eine baubiologische Beratung in der Planungsphase bzw. Begleitung in der Bauphase.

Ein zweiter Tätigkeits-Schwerpunkt liegt im Bereich Trinkwasser. Hier führe ich Trinkwasseranalysen durch und berate hinsichtlich der Möglichkeiten zur Elimination von Schadstoffen im Trinkwasser. 

Das Ziel ist immer ein möglichst gesundes, unbelastetes und naturnahes Lebensumfeld zu schaffen, frei von vermeidbaren Belastungen.  Dabei ist jede Risikoreduzierung anzustreben, denn Prävention macht immer Sinn. 

Besonders aufgrund der Tatsache, dass sich der moderne Mensch ungefähr 80-90% seiner Zeit in geschlossenen Räumen aufhält, ist es von besonderer Wichtigkeit dem Thema Baubiologie noch mehr Beachtung zu schenken. Hinzu kommt eine steigende Anzahl an Stunden im Home-Office sowie Home-Schooling (wie im Frühjahr 2020 erlebt) - wodurch ein gesundes Zuhause, frei von vermeidbaren Belastungen noch mehr an Bedeutung gewinnt.

Wer noch mehr über die Baubiologie lesen möchte, dem sei der ausgezeichnete Artikel „Mehr Paradies geht nicht“ von Wolfgang Maes, einem der Gründerväter der Baubiologie, ans Herz gelegt.