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Nichts sehen – nichts hören – nichts sagen – Oder: „Ich will es gar nicht wissen, weil dann …“

Tja - die Angst war noch nie ein guter Lehrmeister. Immer wieder treffe ich Leute, die Bedenken haben, falls ich bei Ihnen Messen würde – denn es könnte ja sein, dass ….

Ganz nach dem Motto – dann kommen vielleicht Sachen zu Tage und was passiert, wenn wir dann nichts machen können? Also letztendlich Angst, vor dem Wissen von Fakten, Tatsachen, realen Gegebenheiten und anschließender Ohnmacht vernünftig und überlegt zu reagieren. 
Fast schon so, als würde es durch das Messen und das anschließende Wissen sogar noch schlimmer werden.

Dabei kann ich doch erst aktiv und zielbestimmt vorgehen, wenn die Tatsachen und Verhältnisse auf dem Tisch liegen, wie konkret die IST-Situation aussieht und dadurch entsprechend Veränderungen bzw. Verbesserungen angehen.

Kopf in den Sand, nichts Sehen, nichts Hören, nichts Sagen ist definitiv kein guter Ratgeber und keine gute Strategie.

Gerade beim Messen von Elektrosmog kommt diese Vorgangsweise und Haltung leider oft zum Vorschein. Wir haben keinen Sinn um diesen zu erfassen oder zu spüren. Wir sehen bestenfalls eine Hochspannungsleitung oder diverse Sendemasten und wissen vage, was es damit auf sich hat.

Klar, ein Mobilfunkmast oder eine Hochspannungsleitung sind Gegebenheiten, deren Einfluss kaum bzw. durchaus mit Aufwand zu minimieren sind. Und das sind halt meist die Themen, die Leute mit Elektrosmog verbinden.

Dabei sind in der Regel 70-80% der elektromagnetischen Belastung in einer Wohnung bzw. in einem Haus hausgemacht – und darauf können wir sehr wohl Einfluss nehmen.

Es gilt sich bewusst zu machen, womit wir uns in unseren Wohn- und Schlafräumen umgeben.

  • Wo befinden sich welche Leitungen, Lampen, Geräte bzw. Trafos davon?
  • Was funkt alles? DECT-Schnurlostelefon, WLAN, Babyphon, …
  • Was kann zu welchen Zeiten ausgeschaltet oder ausgesteckt werden?
  • etc.

Es sind auch durchaus Einstellungen an diversen Endgeräten möglich, um die Belastung deutlich zu reduzieren. Ein gutes Beispiel sind da die Schnurlostelefone (nach dem DECT Standard) diese kann man oft programmieren, damit sie nicht 24 Stunden funken (egal ob telefoniert wird oder nicht), sondern nur dann, wenn tatsächlich telefoniert wird.

Auch WLAN Router erlauben oft eine prozentuelle Einstellung der Sendeleistung und auch eine Definition von Zeitintervallen. Oft höre ich dann „Und warum soll ich mein WLAN nachts ausmachen – wenn doch noch 5 WLANs meiner Nachbarn aus ständig zu Gast sind.“ Ganz einfach, weil das eigene WLAN sehr wahrscheinlich das mit der höchsten Strahlungsbelastung (Leistungsflussdichte) darstellt. Siehe auch meinen Blogbeitrag "Die WLAN-Signale der Nachbarn".
Und auch nach dem Abschalten des WLAN Modem bzw. Routers kann in den eigenen vier Wänden noch WLAN gemessen werden – wenn zB ein Drucker ein WLAN Modul hat mit dem Router kommunizieren will.

Oder man kommt eben im Zuge einer Hochfrequenz-Messung im Kinderzimmer drauf, dass ein nicht genutztes Schnurlostelefon rund um die Uhr funkt. Dabei wird es nie verwendet – und es ruft ohnehin niemand an.  

Oder selbst nach Abschalten des Stromkreises für das Schlafzimmer werden eventuell noch immer erhöhte Werte des elektrischen Feldes gemessen. Und die Ursache ist eine zusätzliche Stromleitung (an einem anderen Stromkreis) welche ursprünglich für einen eventuellen elektrischen Heizkörper vorgesehen wurde – der aber ohnehin nie montiert wurde.

Messen zeigt klar auf, was Sache ist - und das ist fein.

Elektrosmog wird sichtbar, grafisch aufbereitet und verständlich dargestellt in einem Messprotokoll.

Mit den dadurch gewonnenen Erkenntnissen können dann gezielt Maßnahmen angegangen werden. Und manche sind sofort umsetzbar bzw. auch mit geringem finanziellen Aufwand.

Nur – zuerst muss ich halt mal wissen was Sache ist.

Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen