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Prima Klima - mit welchen Pflanzen?

Pflanzen werden entgiftende, reinigende Eigenschaften zugeschrieben. Doch welche Zimmer-Pflanzen kann ich für welche Räumen besonders empfehlen?

Pflanzen gelten als die grünen Lungen einer Wohnung und bereichern unser Leben durch ihre lebendige Vitalkraft und ihre optische beruhigende Wirkung.

Es waren die Pflanzen, welche auf diesem Planeten erst überhaupt für eine Atmosphäre gesorgt haben in der wir Menschen leben können. Gesunde Pflanzen atmen und können die Luft von vielen schädlichen Verunreinigungen befreien. Dies ist vor allem dann interessant, wenn man weiß, dass die Luft in unseren Innenräumen in der Regel um ein Vielfaches stärker verunreinigt ist als die Außenluft.

Es sind zum Beispiel Stoffe wie Formaldehyd und unterschiedliche Lösemittel, die sich in unserer Innenraumluft anreichern. Sie stammen vom Leim in den Spanplatten-Möbeln, von Klebern, Bezugsstoffen, Teppichböden, Lacken, Beschichtungen und vielem mehr.

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Schadstoffen beginnen mit Kopfschmerzen, Reizungen von Augen und Schleimhäuten, Müdigkeit, Übelkeit und werden je nach Konzentration mit unterschiedlichsten Beschwerden und Krankheiten in Zusammenhang gebracht.

Es gibt einige Bücher die sich damit beschäftigen, welche Pflanzen konkret ganz speziell den einen oder anderen Schadstoff abbauen können. So gibt es verschiedene Palmenarten, die Strahlenaralie, die Blattfahne oder den Schwertfarn, welche zB alle sehr gut Formaldehyd binden. Andere Pflanzen sind wieder besser bei Stoffen wie Toluol, Xylol, Benzol oder Ammoniak.

Von entscheidender Bedeutung für das Entgiftungsvermögen einer Pflanze ist das Zusammenspiel der Pflanze mit dem Erdreich, also ihrem Wurzelwerk und der Pflanzenerde samt den dort lebenden Mikroorganismen. Diese Kooperation sorgt für Abbau von Stoffen und liefert den Pflanzen wichtige Nährstoffe.

Also welche Pflanzen empfehle ich zum Abbau von Schadstoffen?

Aus baubiologischer Sicht sehe ich es letztendlich nicht so eng was die Fähigkeit zum Abbau von Schadstoffen betrifft. Die Kapazität ist letztendlich doch sehr gering und es würde extrem viele Pflanzen benötigen um eine relevante Wirkung feststellen zu können.

Viel effektiver ist hier ein ausreichendes Lüften bzw. ein angemessenes Lüftungsverhalten der Bewohner, denn wie erwähnt ist die Außenluft in der Regel viel weniger belastet als die Innenraumluft.

Aus meiner Sicht ist es vor allem wichtig, sich in seinen Wohnräumen mit gesunden Pflanzen mit einem gesunden Erdreich zu umgeben. Nicht selten sehe ich Schimmel in den Blumentopfen, und das ist in der Regel kein gutes Zeichen. Oft führen Pflanzen ein „Schattendasein“ voller Staub und vertrockneter Blätter. Sofort erkennbar und auch symbolisch ziemlich das Gegenteil von vital und kraftvoll.

Klarerweise sollte auch immer die Licht- und Temperatursituation in den Räumen mit den Bedürfnissen der Pflanzen abgestimmt werden.

Zimmerpflanzen wirken auf vielfältige Weise und können unter anderem auch zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit beitragen und auch dadurch das Wohlbefinden fördern.

Was jedoch das Thema der Schadstoff-Konzentrationen betrifft, so ist es effektiver Räume möglichst Räume frei von vermeidbaren Schadstoffen zu gestalten und zu möblieren - und dann im Alltag immer ausreichend zu Lüften.
Mehr zum Thema Lüften gibt es in einem separaten Blogbeitrag

Zum Schluss noch ein Buchtipp, falls jemand nach konkreten Pflanzenempfehlungen sucht: "Prima Klima mit Pflanzen" von Marc Grollimund und Isabelle Hannebicque, erschienen im Ulmer Verlag. 

Pflanzenblätter