Toniebox - so geht es strahlungsfrei
Die Toniebox ist als Spielzeug bei Kindern sehr beliebt und mittlerweile weit verbreitet und in vielen Kinderzimmern und Kinderhänden zu finden.
Jetzt sind mir als Baubiologen und Elektrotechniker Spielwaren die WLAN benötigen von Natur aus leicht suspekt. Selbiges gilt übrigens auch für Küchengeräte die WLAN benötigen - aber das ist eine andere Geschichte.
Das Thema WLAN bei der Toniebox war auf jeden Fall der Grund warum ich bzw. wir da eine
Weile einen großen Bogen herum gemacht haben, auch wenn einige Familien im Bekannten-Kreis bereits sichtlich begeistert sind und sehr von der Toniebox schwärmen. Das Thema der Toniebox ist zuletzt auch bei uns wieder aktuell geworden (Weihnachten …) und deshalb haben wir uns eine Box ausgeliehen um deren WLAN-Strahlung zu messen.
Fakt ist, dass die Box permanent ein WLAN-Signal aussendet bzw. WLAN sucht (und das im 10 Sekunden Takt). Die Strahlungsintensität ist durchaus hoch – jedenfalls weit jenseits sämtlicher Vorsorge-Richtwerte (der baubiologischen und der medizinischen gemäß der EUROPAEM EMF-Leitlinie 2016 der Europäischen Umweltakademie).
Die Intensität nimmt natürlich mit dem Abstand ab – aber selbst in einem realistischen 50 cm Abstand ist sie viel zu hoch. Messwerte halte ich jetzt keine fest – sie sind für die meisten Leser ohnehin nicht aussagekräftig.
Die WLAN-Strahlung durch die Toniebox ist auch vorhanden unabhängig davon, ob ein WLAN-Netz im Haus/Wohnung zur Verfügung steht oder WLAN am Router deaktiviert wurde.
Was heißt das jetzt konkret: Selbst wenn nichts runtergeladen wird und das Kind nur stundenlang die Geschichten und Lieder anhört – die Toniebox funkt permantent circa alle 10 Sekunden. Wozu eigentlich - denn das müsste nicht sein? Gerade Kinder sollten keinen unnötigen, vermeidbaren elektromagnetischen Belastungen ausgesetzt werden.
Es gibt leider auf der Toniebox keinen Schalter zum WLAN Ein-/Ausschalten und auch in der Bedienungsanleitung wird zum Thema „Offline“ nichts erwähnt.
Zum Glück gab es auf der Website des Herstellers eine geeignete Abhilfe und eine Möglichkeit den Offline-Modus zu aktivieren. Sonst käme dieses Gerät für uns definitiv nicht in Frage.
Deshalb sollte der Offline-Modus auch genutzt werden – nicht nur (wie vom Hersteller erwähnt) bei einer Flugreise. Wobei WLAN am Flieger ja inzwischen auch salonfähig geworden ist.
Meine Messung bestätigt jedenfalls, dass die Box im Offline-Modus tatsächlich nicht mehr funkt.
Hier die Anleitung von Tonies um die Toniebox in den Offline-Modus zu bringen und die WLAN-Funktionalität zu deaktivieren:
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1. Toniebox einschalten und sicherstellen, dass kein Tonie oder Kreativ-Tonie aufgestellt ist.
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2. beide Ohren gleichzeitig solange gedrückt halten (ca. 5 Sekunden) bis ein Signal ertönt.
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3. die Toniebox beginnt dann blau zu blinken – jetzt beide Ohren loslassen.
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4. dann anschließend eines der beiden Ohren gedrückt halte. Nach ca. 3 Sekunden wechselt das blaue Blinken der LED in ein weißes Leuchten und es kommt die Sprachmeldung „Der Offline-Modus“ ist nun aktiviert“. Geschafft!
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Wenn wieder WLAN-Funktionalität benötigt wird (für nagelneue Tonie-Figur) geht das wie folgt:
1. Toniebox einschalten und sicherstellen sicher, dass kein Tonie aufgestellt ist.
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2. Dann beide Ohren gleichzeitig solange gedrückt halten, bis die LED von einem weißen in ein
grünes Leuchten übergeht und die Sprachmeldung „Der Offline Modus wurde beendet“ ertönt.
Toll, es geht also - die Box kann offline gehen, es strahlen nur mehr die Kinderaugen und die Box nicht mehr.
Ein wenig schade, dass es so versteckt funktioniert. Ich befürchte 99% der Eltern machen sich diesbezüglich keine Gedanken und kommen gar nicht auf die Idee, dass die Box permanent strahlt bzw. dass sie offline gehen könnte und dadurch auch Nichts an Funktionalität für das Kind eingebüßt wird.
Bleibt zu hoffen, dass diese Offline-Möglichkeit auch weiterhin beibehalten wird.
Bitte diese Info an alle Familien verteilen die bereits eine Toniebox besitzen oder wie wir überlegen eine zu kaufen.
Link zu tonies®-Support
P.S. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: gesetzlich gibt es zur Strahlungsintensität in
Österreich keine gültige Norm, lediglich eine elektrotechnische OVE-Richtlinie – und deren Grenzwerte sind so hoch, dass sie auf jeden Fall eingehalten werden.